EIN KREATIVRAUM, WO IDEEN GESPONNEN WERDEN
Kreative Ideen brauchen auch immer einen physischen Raum, wo sie sich materialisieren und sichtbar werden können. Genau ein solcher Raum ist das Atelier von ANNAMARIAANGELIKA.
Doch wie sieht so ein Atelier aus? Herrscht dort permanentes künstlerisches Chaos? Und wie kreativ ist so ein Designer-Alltag überhaupt? Fragen, die AMA-Designerin Julia euch gern selbst beantworten möchte. Lest selbst!
Julia, erzähl uns etwas über das AMA-Atelier! Gibt es einen besonderen Flair, der dich kreativ sein lässt? Brauchst du als Designerin Ruhe oder möglichst viel Trubel?
Julia: Ja, ein besonderes Flair gibt es hier tatsächlich. Wenn man bedenkt, dass wir am Moritzplatz mitten in Berlin sind, ist es schon sehr außergewöhnlich, Atelierräume mit einem angrenzenden Hinterhof zu haben. Im Frühling und Sommer ist die Terrasse durch nichts zu toppen. Ich liebe diese großen Fensterfronten. Dank ihnen ist mein ganzes Atelier lichtdurchflutet. Der Hof strahlt außerdem so viel Ruhe aus, dass ich gut und konzentriert arbeiten kann. Trubel brauche ich eher nicht. Was ich hingegen sehr genieße, ist die Tatsache, dass ich mit meinem Atelier Teil einer Ateliergemeinschaft bin. Jeder hat seinen Bereich und zwischendurch laufen wir uns in der gemeinsamen Küche über den Weg, setzen uns für einen kurzen Plausch zusammen und trinken eine Tasse Kaffee. Das tut unheimlich gut und ist sehr inspirierend.
Was genau ist das für eine Gemeinschaft? Sind das auch alles Designer?
Julia: Insgesamt sind wir zu viert. Wir sind Designer und ein Verlag. Zeitgleich mit uns, ist auch das Designer Label Dzaino in die Räume am Moritzplatz gezogen. Die beiden Gründerinnen, Hanna und Julia, betreiben mit Dzaino ein Upcycling Label, das wunderschöne Jeanstaschen und Accessoire aus Jeans herstellt. ANNAMARIAANGELIKA ist also in allerbester Gesellschaft. Durch unsere Aethic Netzwerktreffen und Pop Up Shops, sind regelmäßig andere nachhaltige Designer Labels vor Ort, was sehr inspirierend ist.
Wie kann man sich deine Arbeitstage im Atelier vorstellen? Entwickelst du ständig neue Ideen und fertigst Schnitte? Trifft man dich mit Maßband um den Hals und Nadel und Schere in der Hand?
Julia: Meine Arbeit ist sehr vielseitig. Es gibt Tage, an denen geht es absolut kreativ zu. Zum Beispiel, wenn neue Lieblingsstücke entwickelt werden. Dann stehen Dinge an, wie Moodboards und Schnitte entwickeln, passende Garne auswählen, Strickproben auf der Strickmaschine durchführen – und genäht wird natürlich auch. Mit jeder neuen Kollektion, kommen viele organisatorische Dinge hinzu. Wir führen Fotoshootings durch, erstellen Lookbooks, bereiten Messen vor und bestücken unsere Onlineshops mit Bildmaterial. Außerdem gibt es zahlreiche alltägliche Dinge, die unsere volle Aufmerksamkeit brauchen. So wird jede einzelne Bestellung sorgsam in unserem Atelier verpackt und verschickt. Und natürlich wollen auch E-Mails beantworten und Social Media Kanäle gepflegt werden. Es gibt allerhand zu tun, bei dem eine Schere in der Hand stören und die Nadeln permanent pieksen würden.
Wann kann man euch denn am Moritzplatz besuchen? Geht das überhaupt?
Julia: Klar geht das! Wir freuen uns immer über Besucher! Am liebsten nach vorheriger Absprache. Ich bin viel unterwegs und habe regelmäßig Meetings im Studio. Es wäre schade, wenn man sich dann verpasst. Ansonsten jederzeit zu offiziellen Terminen, wie unseren Pop Up Stores oder anderen Events. Wir informieren dazu auf Facebook und Instagram. Also schaut dort gern vorbei.